Robin für ein Jahr in Kenia

Hello, heute berichte ich rückblickend über das Vorbereitungsseminar. Eigentlich war es schon vor vier Wochen, aber ich habe Zeit gebraucht, meine Gedanken zu sortieren und berichte euch deshalb erst jetzt.

Los ging die Reise mit einer 9-stündigen Zugfahrt nach Plön, einer kleine Stadt nahe Kiel. Im Bahnhof angekommen, habe ich direkt andere Freiwillige an ihren Koffern erkannt und bin mit diesen zur Jugendherberge gelaufen. Wir hatten gleich ein Gesprächsthema und wurden herzlich in der Jugendherberge empfangen. Die Jugendherberge lag direkt am Plöner See, hatte ein großes Volleyballfeld und eine große Wiese. Diese war wirklich sehr schön und es gab leckeres Essen. Ich war  zusammen mit 3 anderen Jungs in einem Viererzimmer untergebracht. Zwar waren meine Zimmerjungs super nett und sympathisch, allerdings hatten wir doch als reines Jungszimmee ziemliche Schwierigkeiten das Zimmer halbwegs sauber zu halten. Vier Jungs eben haha. Unsere sieben Tage waren von morgens bis abends mit Seminaren durch geplant. Morgens um acht startete der Tag mit Frühstück. Danach folgen die Seminare von neun bis 12:00 Uhr, Mittagessen, 14 bis 18:00 Uhr Mittagsseminar, Abendessen und dann noch mal ein Abend Seminar. Nach dem anstrengenden Tag ging wir dann meistens noch mal raus in eine Bar oder setzen uns gemütlich an den See. 

Alles inhaltlich der Seminare jetzt zu erzählen, wäre zu viel und würde aus dem Ruder laufen. Dennoch möchte ich euch einen kurzen Einblick geben, welche Themen wir behandelt haben.

Robin Lorenz BFD Kenia jpg
Ablauf der Vorbereitungswoche

Erster Tag: 

Wir haben die Woche gestartet mit dem Thema, was überhaupt Weltwärts ist, wo Ungleichheit in unserer Welt vorherrscht und wir haben die Agenda 2030 der WHO besprochen und deren Ziele zum Beispiel, Frieden, Gleichheit, Gerechtigkeit, die bis 2030 erreicht werden sollen.

SDGs
SDGs

Tag zwei:

Hier war der Tropenarzt zu Besuch und hat uns erklärt, worauf wir aufpassen müssen in Tropenländern um gesund zu bleiben. Er hat uns eine Reiseapotheke Liste gegeben, um alles im Notfall parat zu haben und er hat uns über typische Tropenkrankheiten aufgeklärt. Am Nachmittag haben wir über die Unterschiede zwischen Kulturen und unterschiedliche Verhaltensweise der Kulturen gesprochen.

Tag drei:

Hier haben wir über sexualisierte Gewalt und persönliche Grenzen gesprochen. Besonders interessant war es zu sehen, wie schnell man mit verschiedenen Verhalten Grenzen von anderen Personen überschreiten kann. Und mir ist bewusst geworden, dass ich als junger Mann besonders aufpassen muss, wenn ich zum Beispiel kleine Mädchen auf den Arm nehme, um zum Beispiel diese zu trösten. Dies könnte in einer anderen Kultur schnell falsch wirken. Auch haben wir besprochen, worauf wir als Schutzbefohlene für Kinder aufpassen müssen und wie wir mit bestimmten Situation umgehen.

Tag vier:

Das war ein sehr intensives Morgen Seminar. Hier haben wir in Kleingruppen unser eigenes Leben reflektiert und unsere Schwächen und Stärken entdeckt. Am Nachmittag ging es dann auf eine Kanutour, die sehr cool war, aber in unserem Boot zu kleinen Schwierigkeiten führte, da unsere Steuerung nicht wirklich funktionierte. Wir fuhren mehr quer als geradeaus.😂

Robin Lorenz BFD Kenia jpg
Kanu Ausflug

Tag fünf:

Hier haben wir die Themen Rassismus behandelt und wurden darauf trainiert, Alltags Rassismus zu erkennen.Typisches Beispiel: „Wer hat Angst vom schwarzen Mann“ oder „ich schaue die Fußball EM nicht mehr, weil’s kein deutsches Team  mehr ist“. Ich kürze hier das Thema ab aber ich denke ich werde hier nochmal ein extra Post für machen, um das ganze Thema aufzuklären. Für euch zur Info. Es ist politisch aktuell korrekt, schwarze Menschen als schwarz zu bezeichnen oder als People of Colour. 

Auch haben wir das Thema Critical Whiteness, besprochen, was einfach gesagt bedeutet, dass man sich als weiße Person bewusst werden muss, dass man automatisch Vorteile hat durch seine Hautfarbe.

Am Nachmittag wurde es sehr spannend, weil wir endlich mal die Länder Einheit hatten, wo wir mit ehemaligen Freiwilligen ein Video Call hatten, die uns über die Situation vor Ort aufgeklärt haben und von ihren eigenen Geschichten erzählt haben.

Tag sechs: 

Heute haben wir das Thema behandelt, wie man mit belastenden Situationen umgeht und was eine Krise ist. Persönlich wichtig finde ich, dass wir immer die Möglichkeit haben, mit Personen vor Ort zu sprechen, aber auch psychologische Beratung in Anspruch nehmen können. Wir haben zum Beispiel erfahren, dass leider in den Schulen die Kinder noch mit Stöcken geschlagen werden, und wir müssen lernen, irgendwie mit diesen Situationen umzugehen.

Das Nachmittags Seminar war über die Verantwortung als Freiwilliger. Das bedeutet, wir haben darüber gesprochen, dass wir nicht nur die Organisation repräsentieren, sondern auch in gewisser Weise Deutschland.

Tag sieben: Abreise

Ich habe versucht jetzt alle Seminare kurz zusammenzustellen und hoffe es wurde nicht zu lang und intensiv. Es war eine wirklich sehr coole Woche, wo ich tolle Menschen kennen gelernt habe und viele neue Freundschaften geschlossen habe. Ich bin wirklich super froh, dass ich mich mit Jonas, den ich vor vier Wochen vor Ort kennen gelernt habe super verstehe und gemeinsam das Jahr vermutlich in einem Haus verbringen darf. Wie es weitergeht bis zum Abflug und meine Gedanken vor einem Jahr weit weg von zu Hause in einem Land außerhalb Europas, erzähle ich euch im nächsten Post.

Abonniert doch gerne deshalb mein Blog. Bis bald.

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