Ja, ein paar Tage zu Hause und schon ging das nächste Erlebnis weiter. Fabian, der Bundesliga-Trainer der Jugendmannschaften bei den Füchsen, kam zu Besuch mit seiner Freundin Bianca. Er war 2015 als ehemaliger Freiwilliger bei der Familie, als sie noch in Südafrika lebte. Es war natürlich super toll, dass sie da waren, und wir haben uns alle sehr gefreut. Tatsächlich wusste ich aber gar nicht wirklich davon. Es war zwar irgendwie angekündigt, aber plötzlich standen sie einfach morgens in meinem Wohnzimmer. Das ist hier allerdings Alltag, und man muss sich daran gewöhnen, dass oft Leute plötzlich da sind.
Auf jeden Fall war der Plan, dass Fabian einen Handball-Trainerkurs organisiert beziehungsweise leitet. Drei Tage lang hatten wir dann einen Handballkurs an einer renommierten Universität mit vielen Handballtrainern. Das war super cool, weil alle Handball spielen konnten und wir sowohl viel Theorie als auch viel Praxis machten. Wir haben viele Übungen gelernt, die wir in Zukunft mit unseren Kindern im Handballtraining spielen können. Jetzt weiß ich auch genau, welche Aufgaben für das Alter meiner Kinder gut geeignet sind.
Jeden Morgen ging es um 6:00 Uhr los mit dem Uber, dann eineinhalb Stunden Fahrt zur Uni, wo wir erst einmal in der Mensa frühstückten. Das war super cool, und wir haben sehr leckeren Kaffee getrunken. Danach startete das Training. Zuerst gab es praktische Übungen, danach Theorieunterricht. Fabian zeigte uns Videos von seinen Kindern und erklärte, worauf man beim Training achten muss. Es hat sehr viel Spaß gemacht.
Mittags gab es dann immer Essen in der Cafeteria, und abends verließen wir müde das Training. Nach dem Workshop besuchte Fabian auch unsere Projekte. Zunächst schaute er sich Ellas und Cecilias Handballteam an, die tatsächlich sehr gut im Handball sind und einen super Platz haben. Danach besuchte er unser Projekt, das noch eher Anfänger im Handball hat, sowie Lisas und Julias Mannschaft, die tatsächlich schon seit Jahren regelmäßig trainieren. Man konnte in den Trainings aber noch viel Potenzial erkennen, an dem man arbeiten kann.
Besonders cool war, dass die Füchse aus Berlin Handbälle gesponsert haben. Jetzt haben wir 100 Handbälle mehr und ein paar zusätzliche Trainingsmaterialien, mit denen wir arbeiten können. So können wir ein besseres Handballtraining gestalten und es ermöglichen, dass jedes Kind vermutlich einen eigenen Ball hat.
Mir hat dieser Workshop sehr geholfen, einfach noch einmal aus Trainersicht zu verstehen, welche Übungen gut für Kinder sind und welche nicht. Bisher hatte ich das alles immer nur aus der Spielerperspektive erlebt und nicht aus der Trainerperspektive.