Robin für ein Jahr in Kenia

Hallo, heute berichte ich mal etwas über ein Thema, von dem man zwar hört, aber das nicht wirklich oft geteilt wird. Heute geht es um das Thema Gesundheit und worauf man beim Essen achten muss. Ich werde auch etwas über Krankheiten sprechen. Ich denke, das gehört einfach dazu, wenn man über längere Zeit in einem Tropenland lebt. Ich bin kein Arzt, sondern berichte einfach subjektiv über meine Erlebnisse. In meinen Instagram-Stories filtere ich solche Themen bewusst raus und zeige nur die schönen Momente, aber auch ich lag schon mehrfach mit einer Erkältung zu Hause. Einfach eine kleine Vorwarnung heute für die, die damit Probleme haben. Bald erscheint wieder ein anderer interessanter Post.

Los geht die ganze Reise eigentlich erst beim Tropenarzt. In einem Tropenland gibt es deutlich andere Krankheiten als in Europa. Deshalb ist es sehr wichtig, sich impfen zu lassen. Zum Beispiel sind Impfungen gegen Hepatitis A und B, Polio, Gelbfieber und Tollwut Pflicht, wenn man in ein solches Land einreist. Tollwut kann man zum Beispiel bekommen, wenn man von einem Tier gebissen wird. Besitzt dieses Tier Tollwut, muss man in den nächsten 24 Stunden ohne Impfung beim Arzt erscheinen, da man sonst schlechte Überlebenschancen hat. Ich habe mich auch einmal gegen Denguefieber impfen lassen. Da dies eine Lebendimpfung ist, hatte ich zwei Wochen lang volle Symptome, von Hautausschlag bis Durchfall und Krankheitsgefühl. Zum Glück war ich wegen einer vorherigen Reise schon größtenteils durchgeimpft, aber 3-4 Impfungen pro Impftermin sind normal. Das Impfprogramm hat 3 Monate vor der Abreise gestartet, da die Impfungen immer einen gewissen Abstand brauchen. Mit insgesamt 3 unterschiedlichen Tropenärzten habe ich gesprochen und Empfehlungen bekommen. Vor meinem Jahr musste ich auch noch eine Vorreiseuntersuchung machen, die sogenannte G35-Untersuchung. Dort wurden mein Herz, meine Lunge, meine Blutwerte und alles andere einmal durchgecheckt. Auch hierfür war ich mehrere Stunden beim Arzt.

Dann geht es zum Thema Reiseapotheke und ehrlich gesagt bin ich wirklich froh, eine umfassende dabei zu haben. Zwar denke ich, dass ich das Zeug auch in Kenia irgendwo bekommen würde, aber bei Medizin bin ich wirklich froh, geprüfte Medikamente aus Deutschland zu haben. Meine Reiseapotheke besteht aus Antiseptikum, Desinfektionsmitteln und Cortisoncremes gegen Wunden und Wundinfektionen. Des Weiteren habe ich Pflaster, Verbände und Kompressen dabei. Das wurde zum Beispiel verwendet, als ich mich beim Reparieren im Bad geschnitten habe oder Jonas sich eine größere wunde am Knie zugezogen hat. Zusätzlich dazu alles rund um Erkältungen, was oft schon nützlich sein kann. Hier ist es üblich, jedem die Hand zu geben, die kleinen Kinder spielen mit dir und sind halt oft krank. Zwar wasche ich mir sehr oft die Hände, allerdings ist man trotzdem manchmal mit Kindern in Kontakt und wird dann krank. Halsschmerzmittel, Kopfschmerzmittel und Sinupret sind die wichtigsten Begleiter hierfür. Alles, was halt gegen eine Erkältung hilft. Letztens lag ich einen Tag komplett flach, nachdem ich mich vermutlich in der Nacht auf unserem Dach unterkühlt habe. Mit Fieber, Gliederschmerzen und Erkältungssymptomen im Bett zu liegen, ist wirklich nicht schön. Vor allem hatte ich keinen Hunger und habe mich echt schlecht gefühlt. Deshalb habe ich für 1,50 Euro sogar einen Malariatest machen lassen. Vor allem Fieber zu bekommen, ist hier nicht ganz so cool, da man nicht direkt weiß, woran es liegt. Es gibt zwar auch Krankenhäuser hier, aber diese unterscheiden sich stark in ihrer Qualität. Deshalb ist man echt auf seine medizinische Versorgung angewiesen, zumindest im Notfall für die Erstversorgung, da man auch nicht immer weiß, wie nah ein besseres Krankenhaus ist.

Wo ich schon mal über Malaria schreibe: Zum Glück gibt es keine Malaria in Nairobi, trotzdem habe ich mich trotzdem testen lassen. Ich wollte lieber auf Nummer sicher gehen, aber der Test war natürlich negativ. Jetzt reisen wir in Kenia und Moskitos können Malaria übertragen. Deshalb nehmen wir eine Prophylaxe während unserer Reise.

Die Krankheit, die ich vom Dach hatte, hatte eine Woche später auch Lisa. Deswegen haben wir die Erkältung jetzt “Dachkrankheit” genannt, weil wir die gleichen Symptome hatten.

Ein weiteres sehr großes Thema, das uns öfter trifft, ist das Thema Essen und Durchfall. Jeder, der schon mal außerhalb Europas gereist ist, weiß vermutlich, was ich meine. Es ist ganz normal, dass man in den ersten Tagen wegen anderer Bakterien Durchfall hat. Wir Freiwilligen haben irgendwie den “Driving Mode” erfunden. Driving Mode 1 ist sehr leicht, während Driving Mode 5 die schlimmste Kategorie ist.

Ich muss sagen, das gehört hier fast zum monatlichen Geschäft dazu. Mit dem Essen in unserem Haus habe ich gar kein Problem und vertrage es auch super. Trotzdem gibt es ein paar Regeln, auf die wir achten. Wichtig ist, dass alles abgekocht oder geschält ist. Salat zum Beispiel meiden wir, da dieser einfach so auf dem Boden wächst und mit unsauberem Wasser gegossen wird. Auch Wasser aus der Leitung kann man nicht trinken. Wir haben Glück und haben fließend Wasser aus dem Wasserhahn und können sogar damit die Zähne putzen. Wir haben sogar eine Toilette mit Wasserspülung, das ist nicht selbstverständlich im Vergleich zu Freiwilligen im Dorf. Genauso bei Eiswürfeln muss man schauen, wo man welche bestellt oder nicht. Manchmal werden diese nicht mit Trinkwasser gemacht. Trotz Vorsichtsmaßnahmen haben wir alle schon Durchfall und Magenschmerzen mitgenommen. Einmal zum Beispiel, als uns Wasser angeboten wurde, das fischig gerochen hat. Es ist dann nicht ganz leicht zu erklären, warum man das nicht essen oder trinken will. Oder ein anderes mal haben wir eine vermutlich eine Lebensmittelvergiftung gehabt, nachdem wir einen lokalen Burgerladen ausprobiert haben. 1 Woche lang, lagen zwei Freiwillige mit Fieber, Bauchkrämpfen und Übelkeit im Bett und das auch noch in der Village. Ob Tanacomp, Buscopan, Immodium oder Iberogast, alles war schon im Einsatz. Auch wäre noch Superpep und MCP im Repertoire. Nachdem wir Immodium genommen hatten, waren wir 3 Tage nicht mehr auf der Toilette. Deswegen versuchen wir jetzt erstmal Kohletabletten. 🙈😂

Ich bin wirklich froh, dass Jonas und ich zusammen eine sehr gute Reiseapotheke haben, um jede Situation zu meistern.

Ich will euch damit wirklich nicht abschrecken, sondern einfach nur erzählen, wie unsere Seite aussieht, die ich nicht auf Instagram mit euch teile. Es gibt wirklich super leckeres Essen und man wird auch nicht direkt krank, wenn man sich die Hand schüttelt. In Kenia sind die Menschen viel sozialer miteinander verbunden und da gehört eben auch mehr Körperkontakt mit verschiedenen Leuten dazu. Dennoch empfehle ich jedem, einmal in seinem Leben ein solches Leben wenigstens zu sehen. Hotels in solchen Ländern meine ich nicht. Ich meine das reale Leben, wie es wirklich ist. Ich hoffe, ihr seid jetzt nicht abgeschreckt, aber ich denke, das gehört einfach auch dazu. Wenn ihr Fragen oder Anmerkungen habt, dann schreibt sie wie immer gerne in die Kommentare. Ich lese fleißig eure Kommentare und freue mich darüber. Falls zukünftige Freiwillige das lesen, bitte seid wirklich nicht abgeschreckt. Wir genießen unser Leben hier und es ist wirklich unfassbar toll. Wollt ihr wissen, was wir dabei haben, kontaktiert uns einfach gerne. Ich habe eine Liste für euch.

Bis bald!

Eine Antwort

  1. Hallo Herr Lorenz,
    nun habe ich mal ein bisschen gestöbert, ja klingt sehr interessant ja es ist fast wie eine andere Welt.
    Aber wenn man als junger Mensch die Möglichkeit und den Willen dazu hat sollte man es ausprobieren. Ich wünsche Ihnen ganz viel Freude und Spaß dabei , bleiben Sie gesund und fit für dieses Vorhaben.
    Ich wünsche ihnen ein schönes friedliches Weihnachtsfest und alles Gute für das Neue Jahr und die kommende Zeit in Afrika.

    Grüße Yvonne Giesel

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